Hof Berg-Garten. Wildpflanzen für Blumenwiese & Naturgarten
Wiesen sind vom Menschen geschaffene, in Jahrhunderten entstandene Pflanzengesellschaften mit Gräsern und Kräutern. Artenreiche Blumenwiesen gedeihen auf mäßig oder gar nicht gedüngten Böden. Der Artenanteil steigt von ca. 25 Arten in einer Fettwiese bis über 100 Arten auf sehr mageren stickstoffarmen Standorten.
Wiesen werden eingeteilt in über 300 verschiedenen Wiesentypen. Kaum eine artenreiche Wiese gleicht der anderen. Auch verändert sich ihr „Kleid“ von Jahr zu Jahr auf Grund folgender Faktoren: Witterungsverlauf, Schnittzeitpunkt und von Tieren (z.B.: Wühlmäusen, Schnecken, etc.)
Auf mageren und sehr kalkhaltigen Böden, wie z. B. auf der schwäbischen Alb finden wir die größte Vielfalt an Arten. Auf einem Sandboden oder einem schweren Lehmboden wachsen wieder ganz andere Blumen, aber es gibt auch Überschneidungen und fließende Übergänge. Die Natur legt sich da nicht so eindeutig fest. Deswegen sind Wiesen sehr spannende Ökosysteme, von denen nicht nur der Mensch sondern eine Vielzahl von Kleinstlebewesen, wie Bienen, Schmetterlingen, Hummeln, usw. profitieren.
Deswegen unser Tipp: Halbieren Sie Ihre Blumenwiese und mähen Sie einen Teil der Wiese zwei Wochen später!
Vorbereiten
Eine Neuansaat von artenreichen Blumenwiesen und anderen Mischungen sollte möglichst auf offenen Boden erfolgen. Einsaaten in bestehende Wiesen oder Rasen bringen oft nicht den gewünschten Erfolg. Der ursprüngliche Bewuchs sollte vollständig entfernt und eventuell auftretende Wurzel“unkräuter“ wie z.B. Ampfer, Quecke, Giersch, Weißklee weitgehend aus dem Boden verbannt werden. In der Regel wird man die Fläche pflügen, fräsen oder umgraben und anschließend mit dem Rechen oder der Egge einebnen. Größere Steine und dergleichen werden abgesammelt. Wurzeln und Rhizome müssen aus dem Boden entfernt werden.
Wichtig: Eine schnelle Einsaat verhindert nicht das Auflaufen von Unkräutern! Besser ist es, das Unkraut keimen zu lassen und wenn die Unkrautsämlinge ein, zwei Zentimeter groß sind, die Fläche möglichst flach mit eine Hacke oder einer Egge zu bearbeiten, um zu verhindern, das neue Unkrautsamen aus tieferen Schichten zum Keimen angeregt werden. Bei großem Unkrautdruck sollte dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden.
Durch Baumaßnahmen verdichtete, schwere Böden sollten vorher wieder aufgelockert werden. Eventuell empfiehlt sich auch eine Gründüngung als Zwischensaat. Der Ansaaterfolg erhöht sich auf diesen Böden durch das Einarbeiten von Sand in die oberen 2 – 5 Zentimeter Erdschicht.
Einsäen
Die Saat erfolgt von Hand. Nur bei sehr großen Flächen wird man eine Sämaschine verwenden. Das Saatgut sollte mit einem „Saathelfer“ gestreckt werden. Hierzu eignen sich folgende Materialien: Sand, Sägespäne, Kleie. Wichtig: Das Saatbeet sollte sich nach dem Umbrechen oder Fräsen mindestens zwei Wochen gesetzt haben! Auf Wunsch können wir einen „Saathelfer“ mitliefern!
Die beste Aussaatzeit ist in den Monaten März bis Ende Mai, wenn der Boden abgetrocknet ist und sich zu erwärmen beginnt. Nach der Ansaat sollte feuchte-kühle Witterung folgen. Die empfohlene Saatmenge sollte möglichst genau eingehalten werden.
Die Saat nur ganz leicht einharken. Samen, die mit mehr als einem Zentimeter überdeckt werden, gehen verloren. Auf das Einharken kann auch verzichtet werden. Ganz wichtig: Zum Schluss muss die Saat mit einer Rasenwalze angewalzt oder mit einer Schaufel oder mit Brettern angedrückt werden, ansonsten ist der Erfolg sehr gefährdet!
Wenn Sie ihre Wiese nicht komplett umbrechen, aber dennoch mit Wiesenblumen anreichern wollen, empfiehlt es sich die Wiese zu impfen. Bei größeren Flächen werden Streifen von 2 Meter Breite gefräst und später eingesät. Bei kleineren Flächen schafft man Inseln von 1 -2qm. Entweder schälen Sie die Grasnarbe ab und füllen mit magere Erde wieder auf oder Sie lassen im Sommer das zusammengerechte Mähgut ca. 3 Monate lang auf Häufen liegen. Anschließend abräumen, Mähgut verkompostieren, Fläche auflockern, einsäen und festtreten.
Die Pflegemaßnahmen im Ansaatjahr entscheiden wesentlich über den Erfolg der Ansaat. Je nach Unkrautdruck und Wüchsigkeit sollte man 2-4 mal die neu entstehende Wiese mähen. Gemäht wird mit einer Sense oder einem Balkenmäher. Der erste Schnitt erfolgt 6-8 Wochen nach der Ansaat, wenn der Bewuchs so dicht und hoch ist, dass kein Licht mehr auf den Boden fällt.
Wichtig: Wer auf den Pflegeschnitt verzichtet, verzichtet in der Regel auf all die Pflanzenarten, die nicht so schnell keimen und wachsen können.
In den folgenden Jahren gilt: Der beste Zeitpunkt zur ersten Mahd ist im Juni. Die zweite Mahd erfolgt dann Ende August oder im September. Ausgesprochene Magerwiesen oder schattige Wiesen brauchen nur einmal gemäht zu werden.
Es empfiehlt sich alle 5 – 8 Jahre die Wiese 2 – 4 Wochen länger stehen zu lassen, sodass sich die Wiesenblumen wieder versamen können.
Unsere Blumenwiesen blühen erst nach einer Überwinterung. Sie unterscheiden sich in diesem Punkt ganz wesentlich von all den bunten Mischungen, die im ersten Jahr kunterbunt blühen und in den Folgejahren sehr artenarm werden.
Im Aussaatjahr sieht die Fläche eher unschön aus (lückiger Bestand). Mancher ist vielleicht bestrebt etwas Gras nachzusäen. Dies sollte man tunlichst vermeiden, die Wiese wird es Ihnen danken.
Es dauert 3-5 Jahre bis sich das Artengefüge in der Blumenwiese stabilisiert.
Der Blumenrasen wird im Ansaatjahr und in den Folgejahren mindestens 4-6 mal gemäht. Der Rasenmäher sollte möglichst auf einer hohen Stufe eingestellt werden, um den Rosetten der Blumen und Kräuter nicht zu schaden. Blühreiche Inseln und Flecken können solange stehen gelassen werden, bis diese verblüht sind.
Man mäht mit dem Rasenmäher einfach um sie herum.
Hierunter fallen unsere Mischungen: „SYLPHE“, „DIANE“, „Trockene Saummischung“ und „Feuchte Saummischung“, sowie der Schmetterlingsgarten „PAPILLON“. Da man hier keinen Pflegeschnitt machen kann, ohne die Pflanzen in ihrer Entwicklung zu schaden, muss man ein größeres Augenmerk auf die Bodenvorbereitung legen. Vor der Aussaat sollte man das Unkraut mindestens 2 mal auflaufen lassen und abhacken. Wenn man diese Maßnahme über eine Vegetationsperiode ausdehnt, nennt man dies auch „Schwarzbrache“. Ratsam ist dies besonders bei Böden, die man nicht genau kennt.
Geschnitten werden diese Flächen entweder im Spätherbst, nachdem alles verblüht ist oder man lässt die abgestorbenen Samenständer bis zum Winterausgang stehen, sodass die Vögel über den Winter Nahrung darin finden. Wenn sich einzelne Arten zu stark aussamen, sollte man diese durch Jäten etwas eindämmen.
Wir bieten zum einen die Ackerwildblumenmischung „ASTARTE“ und die Sommerblumenmischung „FLORIANE I“ an. Hier sollte man ebenfalls besonderes Augenmerk auf die Bodenvorbereitung legen (Siehe oben). Da es sich in der Regel nicht vermeiden lässt, dass in diese Flächen Gräser und ausdauernde Kräuter einwandern, müssen diese Flächen, nachdem die Pflanzen verblüht sind und im Samenstand stehen, bearbeitet werden. Je nachdem wird man den Boden fräsen, umgraben oder nur hacken. Anschließend kann man erneut einsäen oder man wartet, was von alleine wiederkommt. Dann ist aber die Verteilung der Arten nicht mehr ausgewogen.